Mit welchem Equipment arbeitest Du?
Wenn ich unterwegs bin, summe ich meine Ideen in mein Smartphone ein und übertrage diese im Studio in Noten. Im Studio selbst komponiere ich viele Themen zuerst mit der Notationssoftware "Sibelius". Ich beginne dabei mit einer einzelnen Klavierstimme und konzentriere mich zuerst auf das Wesentliche: Melodie, Harmonie und Rhythmus. Wenn die Musik bereits mit einem Instrument wie dem Klavier funktioniert, dann funktioniert es auch mit mehr Instrumenten. Mit den Instrumenten bringst Du die eigentlichen Farben der Musik hinein. Hier entscheidet sich dann auch, ob das Klavier durch andere Instrumente ausgetauscht wird oder erhalten bleibt.Sobald ich die Themen in Sibelius fertig komponiert habe, wechsele ich in die Musikproduktionssoftware "Cubase" oder "Pro Tools" wo ich auf eine riesige Klangbibliothek zurückgreife. Von hier aus bin ich in der Kreativität vollkommen uneingeschränkt. Egal ob es Synthesizer, orientalische Instrumente, typische Popmusikinstrumente oder klassische Orchesterinstrumente sind.Diese Aufnahmen sind dann das Mockup mit dem dann der Filmemacher entscheidet, ob eine Musik zu dem Film funktioniert und dann mit richtigen Musikern aufgenommen wird, da es ab dem Zeitpunkt dann sehr viel Geld kostet.
Ist der Film abgedreht und befindet sich in der Postproduktion, dann haben Regisseur und Produzent bereits jahrelang an dem Projekt gearbeitet. Als Komponist bist Du einer der Ersten, der den editierten Film sieht. Zum einen siehst Du ihn aus der Perspektive des Zuschauers, auf der anderen Seite siehst Du den Film aber auch als Komponist und schaust, wie Du mit Hilfe von Musik den Film bereichern kannst. Als Komponist ist es meine Aufgabe meine Erfahrungen und Kenntnisse dem Regisseur anzubieten. Ich kann darauf hinweisen wo Musik ihre Wirkung entfalten soll um den Film zu verbessern und wo Musik auch komplett fehl am Platze ist, da die Szene bereits vom visuellen Gefühl aussagekräftig genug ist.
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